Egal ob zum Wecken, Navigieren, Kommunizieren, Fotografieren, ob zum Lesen von Nachrichten, Planen von Terminen, Hören von Musik oder Schauen von Filmen – immer gibt es eine App. Das Smartphone ist nützlich und hilfreich im Alltag und somit auch jederzeit griffbereit. Viele Menschen mit Smartphone sind „always on“, denn das Gerät ist gänzlich ins tägliche Leben integriert. Und nicht selten so sehr, dass es schon die Gedanken und das Verhalten mancher Menschen beeinflusst oder bestimmt.
Smartphone- Nutzung
Seit 2007 konnten sich Smartphones rasant etablieren, so nutzen in Deutschland etwa 44 Millionen Menschen (ab 14 Jahren) ein Smartphone – das ist mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung, hat eine Bitkom-Umfrage ergeben (Stand März 2015). Ein wichtiges Merkmal des Smartphone ist die Internetverbindung, die mittels WLAN oder mobilen Daten möglich ist. Zudem vereint es verschiedene Geräte sowie alle Medien – und in Zukunft werden noch weitere Funktionen hinzukommen, wie zum Beispiel das mobile Bezahlen oder flexible Bildschirme.
Durch den ständigen Einsatz und Konsum kann das Smartphone auch krank machen. Denn es entwickeln sich sogenannte Technik-Krankheiten, die sich aus der gegenwärtigen Lebensweise mit dem Smartphone ergeben. Seit das Smartphone für viele Menschen zum selbstverständlichen und unverzichtbaren Bestandteil im Alltag geworden ist, wirkt sich das auf die körperliche und seelische Gesundheit aus: Es gibt neue Krankheitsbilder, die derzeit noch nicht als solche anerkannt sind, aber schon Probleme und Beschwerden bei Smartphone-Nutzern verursachen. Schmerzen, Ängste und Süchte können die Nebenwirkungen der massiven Verwendung sein.
Um diesen Nebenwirkungen vorzubeugen, sollten sich Smartphone-Nutzer auch Zeit verschaffen, in welcher das Gerät nicht genutzt wird. Das geht oft nicht mühelos, weil der Beruf oder die Ausbildung und das Privatleben sowie die zugehörige Kommunikation immer seltener zu unterbrechen oder zu differenzieren sind. Alles passiert mit dem Smartphone, das für die meisten Menschen immer zur Hand und maximal eine Armlänge entfernt ist. Denn kein technisches Gerät ist so allgegenwärtig wie das Smartphone, das fast alle Besitzer permanent in Reichweite haben wollen – Tag und Nacht.
Smartphone als Stressfaktor
Gegenwartsvergessenheit
Beschäftigen sich Menschen mit dem Smartphone, dann ist häufig eine „Gegenwartsvergessenheit“ zu beobachten, weil man sich in der digitalen Welt befindet und die tatsächliche Umgebung kaum noch wahrnimmt. Eine Folge dieser „Gegenwartsvergessenheit“ ist, dass Fehler und Unfälle passieren, weil die Aufmerksamkeit fehlt.
Diese ständige Gegenwart des Smartphone kann zu negativen Konsequenzen führen. Das eigentlich hilfreiche Gerät wird zum Stressfaktor, weil immer neue Benachrichtigungen eintreffen, die meistens eine Reaktion erfordern – etwa eine Antwort zu versenden oder Dinge zu erledigen. Und auch wenn keine Reaktion nötig ist, lassen sich Smartphone-Nutzer von den piependen oder blinkenden Benachrichtigungen ablenken, um sofort nachzusehen, welche Neuigkeiten es gibt. In Ausbildung, Beruf und Privatleben sind Menschen es mittlerweile gewöhnt, jederzeit erreichbar zu sein. Somit verursachen Smartphones zusätzlichen Stress, weil einerseits die Zeit fehlt, um sich zu erholen und zu entspannen, sowie andererseits die Konzentration, um die eigentlich erforderlichen Tätigkeiten zu erledigen.
Menschen, die ihr Smartphone noch im Bett verwenden, schlafen wahrscheinlich auch weniger, denn in der Beleuchtung des Bildschirms sind viele blaue Lichtwellen vorhanden. Diese signalisieren dem Körper, dass es eigentlich Tag und somit Zeit ist, wach zu sein. Deshalb können Menschen schlechter einschlafen, wenn sie vor dem Zubettgehen noch längere Zeit auf einen leuchtenden Bildschirm geblickt haben.
Als besonders kritisch werden die zahlreichen Unterbrechungen durch das Smartphone im Tagesablauf und bei den eigentlichen Tätigkeiten eingeschätzt, wenn durch akustische oder optische Signale angezeigt wird, dass neue Benachrichtigungen eingegangen sind. Entsprechend geht der Blick mehrmals pro Stunde zum Smartphone – und zwar durchschnittlich 88 Mal pro Tag, haben Forscher der Universität Bonn ermittelt, die mit einer App das Smartphoneverhalten von etwa 60.000 Menschen ausgewertet haben. Als Problem beurteilen die Wissenschaftler die Fragmentierung des Alltags und das permanente Multitasking.
Trends bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen ist der Trend zum Smartphone besonders deutlich: Schon ab einem Alter von 12 Jahren nutzen mehr als 80 Prozent ein Smartphone, wie mehrere Studien ermittelt haben. Bei Jugendlichen steigt der Wert auf 95 Prozent. Zudem ist das Smartphone für diese Altersgruppe auch das wichtigste Gerät, um das Internet zu nutzen. Im Alter von 12 bis 19 Jahren liegt es mit durchschnittlich 88 Prozent vor dem Computer (74 Prozent) und dem Tablet (22 Prozent).
Schon Kinder und Jugendliche geben in einer Studie der Universität Mannheim an, dass sie durch das Smartphone abgelenkt werden (48 Prozent), sie Kommunikationsstress empfinden (24 Prozent) und sie schulische Probleme durch die Smartphone-Nutzung haben (20 Prozent). Eine Zusammenfassung der Studie „Mediatisierung mobil“ (Stand Oktober 2015) hat die Landesanstalt für Medien NRW veröffentlicht.
Durch das Smartphone hat sich auch die Art der Kommunikation verändert – mit Mobiltelefonen wurden vor allem Anrufe getätigt und SMS verschickt, nun dominieren Textnachrichten sowie Fotos und Videos, die über Messenger und soziale Netzwerke veröffentlicht werden und dazu eine Internetverbindung benötigen. So verkündete Bitkom, dass im Jahr 2015 mit mobilem Internet mehr Geld eingenommen wird als mit mobilen Telefonaten (Stand: Februar 2015). Damit ist das mobile Internet die wichtigste Umsatzoption für Mobilfunkanbieter.
Zudem verändern sich bisherige Konventionen: So empfinden es Menschen, vor allem der jungen Generation, immer seltener als unhöflich oder störend, wenn das Smartphone bei Treffen zum Essen mit auf den Tisch gelegt und sogar verwendet wird.
Soziale Netzwerke machen (un)zufrieden
Das Smartphone mit den Apps kann die Konzentration stören und Stress verursachen – und dann gibt es noch die Nachricht, dass Menschen ohne Facebook, das weltweit größte soziale Netzwerk, sogar zufriedener sein könnten. Am „Happiness Research Institute“ in Dänemark verzichteten 500 Menschen eine Woche lang auf Facebook, und am Ende dieser Zeit waren die Offliner zufriedener als die Onliner in der Kontrollgruppe. Schon mehrere Studien zeigten, dass Facebook eher negativ auf die Nutzer wirkt, weil – so die These – man sich selbst immer wieder mit anderen Mitgliedern vergleicht, die aber nur ausgewählte Beiträge veröffentlichen, um sich möglichst interessant zu machen und positiv darzustellen. Dies hat die Wirkung, dass man sich selbst eher schlecht fühlt: traurig, neidisch oder einsam.
Hingegen soll Snapchat mehr positive Emotionen erzeugen als andere soziale Netzwerke, das hat eine Studie mit rund 150 Studenten an der University of Michigan ergeben. Ein Grund könnte sein, dass Beiträge – vor allem Fotos – nur mit bestimmten Menschen und für eine begrenzte Zeit geteilt werden, denn die „Snaps“ werden automatisch gelöscht. So sorgen sich Mitglieder weniger um die Selbstdarstellung und empfinden die Nutzung von Snapchat positiver. Snapchat ist ein soziales Netzwerk mit derzeit über 200 Millionen Nutzern, das nur per App auf dem Smartphone funktioniert und derzeit immer beliebter wird.
Seelische Krankheiten
Die exzessive Verwendung des Smartphone kann Ängste und Süchte verursachen, bei denen ähnliche emotionale und / oder körperliche Symptome auftreten wie bei anerkannten Krankheiten. Auch die seit einiger Zeit diskutierte Internetsucht gehört bisher nicht zu diesen anerkannten Krankheiten, obwohl das ständig verfügbare Smartphone mit Internetverbindung vermutlich zur Problematik beitragen dürfte. Denn das Bedürfnis nach dem Internet und dessen Funktionen lässt sich mit dem Smartphone sehr bequem befriedigen.
Somit besteht das Risiko der dysfunktionalen Internetnutzung, welche die Internetsucht sein kann. Maßgeblich ist nicht die absolute Zeit, die im Internet verbracht wird, sondern ob sich aus der Internetnutzung auch persönliche Probleme ergeben. Das heißt, bei Internetsucht wird das Medium genutzt, obwohl es negative Konsequenzen für die betroffenen Menschen hat, weil zum Beispiel die Arbeit nicht mehr ordentlich erledigt werden oder es zu Konflikten mit Freunden, Partnern und in der Familie kommen kann.
Noch stellt die generalisierte oder spezifische Internetsucht keine offizielle medizinische Diagnose dar. Die spezifische Internetsucht bezieht sich auf konkrete Funktionen des Internet – etwa Online-Spiele, Online-Glücksspiele, Online-Sex, Online-Shoppen oder Online-Kommunikation. Wie bei Süchten nach bestimmten Substanzen – zum Beispiel Alkohol, Nikotin oder Drogen – entstehen hier Symptome wie Kontrollverlust, starkes Verlangen und Entzugssymptome.
Zur unkontrollierten Internetnutzung kann es kommen, wenn individuelle Bedürfnisse mithilfe des Internet befriedigt werden und zunächst auch positive Konsequenzen haben, weil zum Beispiel Freude und Entspannung empfunden werden oder es eine Belohung gibt. Auch werden eigene Defizite oder vorhandene Problemen mithilfe des Internet kompensiert oder gelöst. Diese zunächst positiven Konsequenzen können zur ständigen Nutzung des Internet oder bestimmter Funktionen führen, mit dem Resultat, dass Menschen süchtig werden und sich ohne Zugriff auf das Internet eher schlecht fühlen und somit andere Dinge vernachlässigen.
Geschickt geklickt
„Geschickt geklickt?!“ ist der Titel einer Studie zum Zusammenhang von Internetnutzungskompetenzen, Internetsucht und Cybermobbing bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Universität Duisburg-Essen. Zur Stichprobe gehörten 825 Menschen zwischen 14 und 29 Jahren. Die Ergebnisse sind in der Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien NRW erschienen.
Die Studie „Geschickt geklickt?!“ konstatiert, „dass … die süchtige Nutzung des Internets… eine ernstzunehmende Problematik unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen darstellt“. Denn bei 21 Prozent der Testpersonen wird eine zumindest problematische Nutzung des Internet ermittelt und von Internetsucht betroffen sind sechs Prozent. Dass Kinder und Jugendliche tatsächlich Probleme wegen ihrer Smartphone-Nutzung haben, zeigt auch die JIM-Studie 2015. Wegen der Handynutzung zu Hause haben 25 Prozent und wegen der Handynutzung in der Schule haben 10 Prozent entweder häufig oder gelegentlich auch Stress und Ärger.
Im Kontext mit Smartphones sind auch weitere seelische Probleme zu beobachten – hauptsächlich Nomophobie und Fear of Missing Out – kurz FoMO. Es handelt sich um Ängste, die deutlich machen, dass Menschen eine emotionale Bindung zu einem technischen Gerät und den darüber verfügbaren Diensten aufbauen und sich aus verschiedenen Gründen nicht vom Smartphone trennen wollen oder können. Das verursacht Unbehagen und sogar Panik, die tatsächlich krank machen können.
Fear of Missing Out ist die Angst, etwas zu verpassen, welche im Zuge der Nutzung eines technischen Geräts wie dem Smartphone auftreten kann. Betroffene Menschen befürchten, nicht auf dem aktuellen Stand darüber zu sein, was momentan in der eigenen Welt passiert, wenn das Smartphone nicht griffbereit ist, um vor allem neue Beiträge in sozialen Netzwerken zu konsumieren oder auf Kommunikation per Telefon und Messenger zu reagieren.
Menschen mit Verpassensangst sorgen sich immer, eine falsche Entscheidung zu treffen, weil es möglicherweise eine noch bessere Möglichkeit gegeben hätte, von welcher sie ohne Smartphone nicht erfahren würden. Deshalb wird das Gerät ständig kontrolliert, selbst wenn keine Benachrichtigungen eingetroffen sind, um keine Neuigkeit oder Nachricht zu verpassen und um möglichst immer zu wissen, was andere Menschen wie Familie, Freunde oder Kollegen tun.
Die Fear of Missing Out bewirkt, dass betroffene Menschen eigene Erlebnisse nicht mehr genießen können, weil sie immer wieder kontrollieren müssen, ob andere möglicherweise gerade etwas Besseres tun. Die Aufmerksamkeit ist nicht mehr auf die eigene Gegenwart gerichtet, sondern auf das Smartphone, auf dessen Bildschirm einerseits die Erlebnisse der anderen Menschen sichtbar werden und andererseits die Benachrichtigungen für zukünftige Erlebnisse, zum Beispiel wie Verabredungen und Einladungen, eintreffen.
Auch die Nomophobie ist eine Angst im Zusammenhang mit dem Smartphone, denn man hat die Befürchtung, mobil nicht erreichbar zu sein – etwa weil kein Mobilfunknetz oder kein Strom verfügbar ist. Menschen mit Nomophobie haben das Gefühl, den Alltag ohne Smartphone nicht mehr schaffen zu können, und ängstigen sich, nicht mit anderen Menschen in Kontakt bleiben zu können oder ausgeschlossen zu sein.
Wenn das Smartphone nicht vorhanden oder funktionsfähig ist, fühlen sich Menschen mit Fear of Missing Out oder Nomophobie vom sozialen Leben abgeschnitten und können sich kaum auf andere Dinge konzentrieren als das (fehlende) Smartphone.
Körperliche Krankheiten
Handy-Daumen und Handy-Nacken sind recht eindeutige Begriffe für körperliche Beschwerden, die durch die ständige Verwendung des Smartphone (mit)verursacht werden. Schon sehr früh – meistens im Kindesalter – ist das Smartphone in den Händen vieler Menschen und führt zu einer typischen, aber ungesunden Körperhaltung. Bestimmte Körperteile wie Daumen und Nacken werden zu sehr belastet. Ein Resultat sind Technik-Krankheiten, die schmerzhaft werden, weil sich Muskeln verspannen und Sehnen entzünden. Diese körperlichen Beschwerden können sich zu chronischen Krankheiten entwickeln, wenn die falsche Körperhaltung mit dem Smartphone dauerhaft beibehalten wird.
WhatsAppitis
Diagnose „WhatsAppitis“ – Artikel von Irene Habich bei Spiegel Online vom 25. Juni 2014
Zuerst bei Handys und nun bei Smartphones verwenden Menschen vor allem die Daumen zum Tippen auf den recht kleinen Tastaturen. Dieser Finger ist nun permanent im Einsatz, um Nachrichten in Messenger, Beiträge für soziale Netzwerke oder E-Mails zu schreiben. Dazu wird der Daumen sehr viel und sehr schnell bewegt, obwohl dieses Körperteil für die „Arbeit“ am Smartphone gar nicht vorgesehen ist. Die Folge sind Schmerzen, weil sich die Sehnen im Handy-Daumen entzündet haben.
Noch länger als die Daumen ist der Nacken wegen des Smartphone beansprucht, denn täglich sehen Menschen mehrere Stunden auf das Gerät. Beim Blick auf das Smartphone ist man meistens über den Bildschirm gebeugt und somit wird der Nacken belastet. Denn ist der Kopf nach vorn geneigt, dann erhöht sich das Gewicht, das auf den Nacken wirkt. Je nach Winkel kann der normalerweise vier bis sechs Kilogramm schwere Kopf mit einer bis zu 5-fachen Last am Nacken zerren. Die Folge sind ebenfalls Schmerzen im Handy-Nacken, weil sich Muskeln verspannen und Wirbel verschleißen.
Handy-Nacken
Video „Handy-Nacken“ durch Smartphone bei tagesschau.de vom 3. März 2015.
Um ernste oder chronische Krankheiten durch das Smartphone zu vermeiden, sollte es am besten sparsamer verwendet oder beim Blick auf den Bildschirm höher gehalten werden – optimalerweise in Augenhöhe – um Daumen und Nacken zu schonen. Wichtig ist auch, die ungesunde Körperhaltung mit dem Smartphone immer wieder durch allgemeine Bewegungen auszugleichen oder die betroffenen Körperteile mit konkreten Übungen zu entlasten.
Gesünder durch Apps?
Zugleich hat das Smartphone auch das Potenzial, die Besitzer „gesünder“ machen zu können. Es gibt massenweise Apps, die Menschen unterstützen möchten, gesund zu leben und Stress zu vermeiden. Dazu werden mit dem Smartphone die eigenen Körperfunktionen analysiert – zum Beispiel Herzschlag, Atemfrequenz und Schrittmenge. Anhand der Sprache oder des Tippverhaltens sollen Apps auch das Stresslevel, den Müdigkeitsgrad oder den aktuellen Gemütszustand erkennen können. Nicht zuletzt gibt es Apps, welche die Smartphone-Besitzer zu mehr Sport und besserem Essen motivieren, um so ein gesünderes Leben zu führen.
Quantified Self
Dossier „Quantified Self“ von Zeit.de
Diese Selbstvermessung und Optimierung des eigenen Körpers mithilfe von technischen Geräten und Programmen – wie Smartphone und Apps – wird als „Quantified Self“ bezeichnet. Das Smartphone sammelt Daten zur Gesundheit und zum Verhalten des Besitzers, die durchaus sensibel sind. Denn um Kosten zu optimieren, dürften sich auch Krankenkassen und Arbeitergeber für die körperliche und seelische Verfassung ihrer Mitglieder oder Mitarbeiter interessieren.
Krankheiten vermeiden mit Digital Detox
Wenn das Smartphone nicht krank machen soll, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um vorzubeugen. Viele Smartphones haben die Option, entweder Ruhezeiten zu definieren, in denen alle Klingeltöne ausgeschaltet sind und keine Benachrichtigungen von Apps angezeigt werden, oder den Flugzeugmodus zu aktivieren, welcher die Verbindung mit dem Internet und dem Mobilfunknetz unterbricht. Auch die Benachrichtigungen von einzelnen Apps lassen sich dauerhaft ausschalten. Dies alles sind Maßnahmen, um nicht durch das Piepen und Blinken des Smartphone bei der eigentlichen Tätigkeit unterbrochen oder abgelenkt zu werden, weil neue Benachrichtigungen nicht mehr sofort signalisiert werden.
Ein Wecker und eine Armbanduhr verhindern, dass der Tag bereits mit dem Griff zum Smartphone beginnt und dass der Blick allein schon wegen der Uhrzeit auf das Smartphone fällt. Bei Treffen mit anderen Menschen sollte das Smartphone nicht auf dem Tisch liegen und am besten in der Tasche bleiben, um nicht von den direkten Gesprächspartnern abzulenken.
Neue Kompetenzen
Kompetenzen für die digitale Gesellschaft: Neue Herausforderungen erfordern neue Konzepte – Beitrag von Lars Gräßer und Friedrich Hagedorn in: open book Nachhaltigkeitskommunikation
Es können auch Zeiten definiert werden, in denen man das Smartphone komplett ausschaltet oder nicht verwendet – zum Beispiel vor dem Zubettgehen oder am Wochenende. Das Handyfasten, das bedeutet, das Smartphone über einen längeren Zeitraum nicht zu verwenden, ist ebenfalls eine Maßnahme, um digital zu „entgiften“. Falls man es selbst nicht schafft, das Smartphone nicht zu verwenden, gibt es immer noch Orte, an denen ein striktes Handyverbot gilt oder kein Mobilfunknetz vorhanden ist. Auch die Tourismusbranche hat „Digital Detox“ als Maßnahme entdeckt, so gibt es Unterkünfte, die einen Offline-Urlaub anbieten: Egal ob im Strandhaus, im Stadthotel oder im Kloster – beim Einchecken wird das Smartphone abgegeben oder es ist kein WLAN verfügbar, um einmal „abzuschalten“ zu können.
Links und Studien
- Urlaubstrend Digital Detox – Artikel von Kristina Kreisel bei focus.de vom 18. März 2015
- ARD/ZDF-Onlinestudie 2015
- JIM-Studie 2015: Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger
- Bitkom-Studie (2014): Jung und vernetzt – Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft
Die Erstellung dieses Beitrags wurde von der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Text: Christina Quast • Textredaktion: Annette Schneider
Bildredaktion: Georg Jorczyk • Redaktionsschluss: Februar 2016
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